Die Geschichte der Menschheit

Schlacht

Für mich war der Geschichtsunterricht in der Schule damals eine Sache ohne Hand und Fuß. Mir fehlte das große Gesamtbild und ich fragte mich, warum ich – z.B. zum zweiten Weltkrieg – bestimmte Jahreszahlen von Ereignissen und Namen von Protagonisten lernen sollte und dies als Allgemeinwissen galt. Ich konnte keinen roten Faden in den zahlreichen territorialen und politischen Entwicklungen in der Menschheitsgeschichte erkennen, und sah auch nicht den Grund, warum gerade das Leben eines Jesus Christus Grundlage unserer Zeitrechnung sein sollte (siehe dazu auch Spiritualität & Religion).

Später kaufte ich mir Bücher, aus denen ich schlauer werden wollte, wie z.B. Bildung – alles was man wissen muss von Dietrich Schwanitz, was zwar ganz interessant war, für mich aber immer noch eine Ansammlung von Ereignissen ohne roten Faden darstellte. Ein Buch namens Die 500 wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte half mir da schon eher weiter, da ich anhand der ersten beschriebenen Ereignisse lernte, wo die Menschheit evolutionär herkam, und wie sich das moderne Leben mit Beginn der Sesshaftigkeit – und auch schon vor Jesus Christus entwickelte.

Eine wirklich tiefgreifende Erkenntnis lieferte mir aber – wie in vielen anderen Themen auch – erst die Lektüre von Eckhart Tolles Büchern. Er beschreibt die Geschichte der Menschheit als eine Geschichte des Wahnsinns, mit all ihren Kriegen und dem Leid, das sich die Menschen zum größten Teil selbst gegenseitig angetan haben. Nun entstand ein größeres Bild – was für eine Spezies ist das, die es im Gegensatz zu den Tieren, aus denen sie entstanden ist, nicht schafft, ein natürliches Gleichgewicht herzustellen, sondern den Planeten, den sie bewohnt, mit ihrer eigenen Intelligenz zerstört? (Kleiner Quer-Pass: Hierzu passt auch wieder eine Szene aus der Matrix, in der Agent Smith die Menschheit als Virus oder Krebsgeschwür des Planeten bezeichnet.)

Die Evolution der Menschheit

In seinem Buch Eine neue Erde beschreibt Eckhart Tolle, wie die Menschheit kurz vor ihrem nächsten evolutionären Schritt steht. Einem Schritt, den einige wenige wie Jesus oder der Buddha bereits gegangen sind, indem sie sich von der Herrschaft ihres Verstandes lösen konnten und damit zum Ursprungs-Zustand des glücklichen Seins zurückgekehrt sind, in dem z.B. auch Tiere sich befinden (wenn auch unbewusst). Die Menschheit ist aus dem Paradies ausgebrochen, indem es vom „Baum der Erkenntnis von Gut und Böse“ gegessen hat, wie es in der Bibel heißt. Damit war der Mensch in der Lage, Dinge durch seinen Verstand zu beurteilen, eine gedankliche Vergangenheit und Zukunft zu schaffen etc. Indem die Menschheit sich immer mehr mit ihrem Denken identifiziert hat, ist ihr die Wahrheit abhanden gekommen, die hinter diesem Denken liegt.

Die Menschen wurden immer unzufriedener, weil sie das Eins-Sein mit allem nicht mehr spüren konnten. Unser Ego-besessener Verstand versuchte und versucht bis heute, endlich etwas zu erschaffen oder zu erreichen, das uns endlich glücklich macht, oder wir machen andere Menschen und Gruppen verantwortlich für unser Unglück. Doch häufig endeten die Versuche, eine bessere Welt zu schaffen, in Krieg und Unterwerfung. Und mit dem wissenschaftlichen Fortschritt wurde das Ausmaß dessen immer größer. Mir wurde an dieser Stelle klar, dass es tatsächlich unwichtig ist, wer wann aus welchem angeblichen Grund welchen Krieg geführt, gewonnen oder verloren hat, oder welches politische Spiel gerade gespielt wird. Es reicht, ein paar Beispiele zu kennen, und man kann leicht erkennen, dass es im Großen und Ganzen alles nur History Repeating ist.

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Heute stehen wir an einem Punkt, an dem wir unser Verhalten dem Planeten nicht mehr lange zumuten können, und an dem wir mit unseren Atom-Waffen auf einen Schlag die gesamte Menschheit mehrfach auslöschen könnten. Aus diesem Grund sieht Eckhart Tolle jetzt die Chance, dass mehr und mehr Menschen den o.g. evolutionären Schritt gehen. Nicht indem sie noch intelligenter werden, sich eine neue Strategie ausdenken oder neue Ziele setzen, sondern indem sie die Herrschaft ihres Denkens überwinden. Das ist echte Weiterentwicklung, die in der Evolution häufig dann stattgefunden hat, wenn es nicht mehr anders ging. Und damit besteht ernsthaft die Möglichkeit, eine neue Erde zu schaffen, in der die Menschen wieder ihr Eins-Sein miteinander, mit der Natur und der Erde spüren können – und das im Gegensatz zur Tierwelt ganz bewusst. Damit muss nichts mehr erst noch erreicht werden, um glücklich zu sein; erst recht nicht, indem andere Menschen getötet und unterworfen werden, denn das käme einem Verletzen seiner selbst gleich.

Was ist eure Meinung? Wie seht ihr die bisherige Geschichte der Menschheit, und wohin führt sie uns? Erkennt ihr einen roten Faden?

3 Kommentare zu „Die Geschichte der Menschheit

  1. Du erliegst einer Fiktion. Wie kommt man auf so einen Unsinn wie, dass Tiere Gleichgewicht anstreben ? Die vermehren sich bis die ersten aus Mangel verrecken.Eine Gazelle wird vom Löwen lebendig zerrissen, tolles Ziel und prima Ende. Jesus ist auch so ein Versager Beispiel. Lässt sich mit rund dreißig Jahren fangen und annageln, tolle Leistung. Was hat er davon, dass ein Teil der Menschheit vor seinem Abbild auf die Knie sinken? Gab sowieso nur Krieg im Namen dieser Fiktion.

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  2. Danke für Deine Sichtweise! Ich glaube auch nicht, dass Tiere ganz bewusst ein Gleichgewicht anstreben. Dennoch ist die Natur mit der Tierwelt im Gleichgewicht, und erst mit der Evolution des Menschen kam die Zerstörung des Planeten, wie wir sie heute erleben. Woran liegt das aus Deiner Sicht? Und zielen Deine Beispiele darauf ab, dass Tiere sich genauso grausam und rücksichtslos verhalten können wie Menschen?

    Was Du über Jesus sagst, finde ich ein sehr interessantes Thema. Denn in der Tat scheint ein Leben, das mit der eigenen Hinrichtung endet, in den Augen der meisten Menschen nicht besonders erfolgreich gewesen zu sein. Ich konnte mit dem Symbol des gekreuzigten Jesus auch nichts anfangen. Und die Inquisition und die Glaubenskriege im Namen Gottes füllen viele schreckliche Kapitel in der Menschheitsgeschichte.

    Offenbar wurde die Lehre Jesu zur damaligen Zeit größtenteils nicht verstanden, fehlinterpretiert und schließlich für Macht-Zwecke einer Institution missbraucht, die sich Kirche nennt. Eckhart Tolle bringt in seinen Büchern einige Beispiele, die die ursprüngliche Lehre von Jesus Christus ohne diesen historischen Ballast erläutern. Die Kreuzigung symbolisiert dabei einen Weg der Hingabe, in die man durch das Leiden hineingezwungen wird und der letztendlich zur „Erlösung“ führt, indem jeglicher vom Verstand geprägte Widerstand gegen das Leiden fallen gelassen wird, und damit das wahre unsterbliche Selbst zum Vorschein kommt, das nicht mehr davon abhängig ist, wie erfolgreich die eigene Lebensgeschichte in den Augen anderer ist.

    Aber dieser Weg ist nicht der einzig mögliche. Heute ist die Menschheit in der Lage, eine solche Transformation zu erfahren, ohne dass sie dazu durch tiefes Leid – wie z.B. auch eine tödliche Krankheit – gezwungen wird. Daher war mir die Figur eines in sich ruhenden Buddhas auch immer sympathischer als der am Kreuz hängende Jesus. Indem wir Achtsamkeit in unseren Alltag bringen und uns immer auf das konzentrieren, was jetzt ist, können wir unser wahres Selbst wiederentdecken und auch den damit verbundenen Frieden erfahren.

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  3. Das natürliche Gleichgewicht existiert nicht. Es ist ein pendeln zwischen Minimum und Maximum der möglichen Population. Die Raubtiere vermehren sich bis das Futter knapp wird. Die Nahrungstiere vermehren sich so stark sie können, bis das Futter knapp wird. Das Einzelne Tier kämpft ums Überleben bis es gefressen wird. Das ist nur oberflächlich betrachtet harmonisch. Die Zerstörung der Umwelt passiert genau so. Viele Habitate sind einfach nur in einer langen Zeit eingeschwungen. Die Evolution passt das an. Jäger und Gejagte unterliegen einem langen Wettrüsten und puschen sich gegenseitig.
    Auch der Mensch ist aus diesem Prozess hervor gegangen.
    Ob er überlebt wird sich zeigen. Hoffen wir mal, dass wir das schaffen.
    Weiterhin glaube ich, dass es keine bewusste Hingabe in dieses Kreuzigungsevent gab. Das ist ihm einfach passiert. Es glauben ja nur relativ wenige an diesen verklärten Jesus. Bei den an den selben Gott glaubenden, z.b. auch die Juden, und Moslem s nicht.
    Buddhismus hat bestimmt Potential ohne diese Hetze nach Konsum klar zu kommen. Stress gibt es aber in diesen Ländern auch, z.b. Christenverfolgung. Die glauben also auch nicht an ihren Pfad.
    Letztlich muss aber jeder einfach nur sein Glück und den eigenen Sinn finden, egal an was er glaubt.

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